
Auf den Spuren von Demokratie und Chancengleichheit
In diesem Jahr feiern wir ein wichtiges Jubiläum der deutschen Demokratie – 100 Jahre Frauenwahlrecht. Frauen durften 1918/19 erstmals wählen und gewählt werden. Heute besteht der Bundestag zu 30,7% aus weiblichen Abgeordneten. Das sind so wenige wie zuletzt vor 20 Jahren.
Im Landtag Sachsen-Anhalts beträgt der Anteil der weiblichen Abgeordneten sogar nur 26 Prozent. Dass sich das auf die Themen im Bundes- und Landtag ebenso wie auf die Debattenkultur auswirkt, steht außer Frage.
Zur Gleichstellung, die per Verfassung gewährleistet ist, ist es in der Realität noch ein weiter Weg. Trotz Quotenregelungen fehlen Frauen in Führungspositionen, in MINT-Fächern, in der Politik, in Aufsichtsräten, …
Am 23. November lud MdL Frau Dr. oec. Verena Späthe uns in den Landtag nach Magdeburg ein. Der Besuch war mit einer kleinen Führung durch den Landtag (ein traditions- und geschichtsträchtiges Haus!), der Teilnahme an einer Plenarsitzung und einem persönlichen Gespräch mit Frau Dr. Späthe verbunden. Welche Maßnahmen die Politik zur Durchsetzung der Chancengleichheit ergreift, wie junge Wissenschaftlerinnen noch besser gefördert werden können, warum die Geburt eines Kindes meist immer noch die Retraditionalisierung der Aufgabenverteilung bedeutet, oder warum eigentlich männliche Abgeordnete über den „Abtreibungsparagraphen“ 219a StGB diskutieren dürfen – all das konnten wir wir mit Frau Dr. Späthe besprechen.
Ein hochspannender Tag so nahe an der Politik! Er hat deutlich gemacht, dass Frauen, und insbesondere wir jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und MINT-Frauen uns nicht scheuen sollten, in die Politik zu sehen und unsere Interessen durchzusetzen.